DSL Upload - die Bedeutung der Sendeleistung

Ratgeber zur Bedeutung der Upload-Leistung bei der Kaufentscheidung


Im Fokus der Werbung für Breitbandanschlüsse steht meistens nur die Downloadgeschwindigkeit. Allerdings kommt auch der sogenannten Uploadrate eine gewichtige Bedeutung zu! Der folgende Ratgeber zeigt, warum das so ist und wer wie viel Leistung man wirklich braucht.


Download Top, Upload Flop?

Hochladen Geschwindigkeit
Zur Beschreibung der Leistungsfähigkeit eines DSL- bzw. Internetanschlusses wird in der Regel nur die maximale Downloadrate angegeben. Zum Beispiel DSL 50.000 oder DSL 16000. Die Geschwindigkeit unterscheidet sich aber nicht nur in einer Maßzahl. Vernachlässigt wird dagegen der Blick auf die sogenannte „Uploadrate“. Also die Geschwindigkeit, mit der Daten gesendet werden können. Upload- und Downloaddatenrate sind nämlich bei den meisten Zugängen im Privatkundenbereich nicht gleich groß. Sie beträgt nur ein Bruchteil (asynchron).


Technischer Hintergrund

Die eigentlich korrekte Bezeichnung für alle DSL-Anschlüsse, welche im Privatkundensegment angeboten werden, lautet ADSL. Der Einfachheit halber, hat sich die kürzere Variante ohne das „A“ durchgesetzt. Es steht für „asynchron“ und signalisiert, dass Sende- und Empfangsleistung unterschiedlich (asynchron) sind. Also z.B. 16 MBit pro Sekunde Down und 1 MBit je Sekunde Up.


Die Bedeutung der Upload-Leistung

Für den Standarduser wird die Uploadgeschwindigkeit nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wer nur hin und wieder ein paar Mails versendet oder im Internet surft, braucht auch nicht wirklich Gedanken darüber verschwenden. Doch es gibt Einsatz- und Nutzungsszenarien, wo die Uploadrate ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Internetzugangs sein sollte. Ansonsten drohen lange Wartezeiten.


Wer braucht eine hohe Uploadrate?

Auf einen schnellen Upload sollten folgende Nutzer ein besonderes Augenmerk legen:

  • wer häufig Bilder vom Handy oder eine Digitalkamera an Freunde oder Fotodienste sendet
  • wer öfters größere Dateien (> 100 MB) mit Freunden oder Kollegen austauscht
  • wer Onlinebackups bzw. Online-Speicherplatz-Anbieter nutzt (Cloud-Dienste)
  • wer beruflich regelmäßig umfangreiche Projektdateien an Kunden oder Mitarbeiter sendet
  • wer z.B. einen Youtube-Kanal betreibt und Videos oder sogar Live-Videos streamt
  • eine Webseite betreibt und regelmäßig Daten hoch und runter spielt


Es gibt sicher noch eine Reihe ähnlicher Anwendungsszenarien. In jedem Fall ist bei diesen Nutzungsprofilen die Upload-Geschwindigkeit ähnlich relevant, wie die der Downloadrate.

Wir empfehlen mindestens 10 MBit/s, was ab VDSL50 der Fall wäre. Noch besser wären Werte darüber, wenn eine Regelmäßigkeit gegeben ist. Dann fällt DSL allerdings als Basistechnologie weg. In Frage kommen dann nur modernere Breitbandtechniken. Mit der VDSL-Technik sind immerhin heute bis 40 MBit/s möglich. Im Kabelnetz von Vodafone sind es sogar 50 MBit/s. Am meisten Upload-Power bekommen aber Glasfaser-Kunden. Je nach Tarif und Anbieter können das 50 bis 200 MBit/s sein!

Die folgende Tabelle verschafft Ihnen einen Überblick und stellt die marktüblichen Download- und Uploadgeschwindigkeiten gegenüber. Für den Vergleich der einzelnen Tarife empfehlen wir, einen Tarifvergleich zu nutzen.


Technik Tarif Download* ~ MB/s Upload* ~ MB/s 10 Bilder senden-
Zeit in Sekunden
ADSL DSL 6000 6016 0,73 576 0,07 2844 (47 Min.)
ADSL DSL 16000 16.000 1,95 1024 0,13 1600
VDSL VDSL 50 50.000 6,10 10000 1,22 164
VDSL VDSL 250 100.000 12,21 40000 4,88 41
VDSL VDSL 250 250.000 30,52 40000 4,88 41
Kabel Kabel 250 250.000 30,52 50000 6,10 33 (Tipp)
Kabel Kabel 500 500.000 61,04 50000 6,10 33 (Tipp)
Glasfaser FTTH 500 500.000 61,04 100.000 12,21 16
Glasfaser FTTH 1000 1.000.000 122,07 200.000 24,41 8
* Maximalwerte für den betreffenden Tarif

Erklärung:
Neben der maximalen Up- und Downloadrate, wurde zudem noch die Leistung in Megabyte/Sekunde umgerechnet. Oft werden wir gefragt, wie schnell den z.B. (V)DSL 100.000 (Kbit/s) nun eigentlich ist. In der Maßeinheit Mbit/s kann man sich am besten ein Bild davon machen. Ein Foto eines modernen Smartphones oder eine handelsüblichen Digitalkamera beansprucht in etwa 20 Megabyte (MB), eine MP3-Datei um die 5 MB.

mehr Leistung für den Upload spart Zeit
Als nächstes haben wir in der oberen Tabelle die Download und Uploadleistung der gängigen Internetanschlüsse umgerechnet von KBit bzw. MBit/s in MB/s. Also wie viel Megabyte können pro Sekunde übertragen werden in Lade- und Senderichtung. Dann errechneten wird die Zeit für den Versand unserer exemplarisch angenommenen 10 Bildern mit 20 MB.

Beispiel: VDSL-Anschlüsse mit 50.000 KBit/s bzw. 50 MBit/s haben eine Uploadrate von 10 MBit/s. Das bedeutet: Dateien können mit 6,1 MB je Sekunde geladen werden und 1,22 MB/s gesendet. Für die 10 Bilder (200 MB) bedeutet das dann beim Versenden 164 Sekunden oder gut 2,7 Minuten. Allerdings nur im Idealfall, da für die Berechnung natürlich die Maximaldatenraten hergenommen wurden. In der Praxis liegt man immer etwas darunter, außer bei Glasfaser!

Wer also z.B. plant 200 Urlaubsbilder online entwickeln zu lassen und nur einen DSL-Anschluss hat, sollte viel Geduld mitbringen oder einen schnellen Internetanschluss mit hoher Uploaddatenrate sein Eigen nennen. Richtig komfortabel wird es erst ab VDSL 100 mit 40 MBit/s.

Tipp: Vergleichen Sie hier alle DSL, VDSL und Kabeltarife in der Übersicht.



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