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Okt 22 2013

 von: Redaktion dsl-tarifjungle.de

Mit dem sogenannten Vectoring, sollen VDSL-Anschlüsse in naher Zukunft noch schneller werden und den Breitbandausbau weiter vorantreiben. Bestehende Festnetz-Infrastrukturen können durch Vectoring, auch ohne teuren Glasfaser-Ausbau, weiter ausgereizt werden. Doch es gab Bedenken, dass die Technik herkömmliche ADSL-Zugänge bremsen könnte, wenn diese auf einer Schaltung im selben Leitungsbündel liegen. Dies konnte der Verband in Labortests nun weitestgehend ausräumen.

Was wird beim Vectoring gemacht?

Die Telefonleitungen, die vom Kabelverzweiger zu den Teilnehmerhaushalten führen, werden in Leitungsbündeln zusammengefasst und unter der Erde verlegt. Jedes Kabelpaar führt schlussendlich zu einem einzelnen Haushalt. Metallische Leiter haben aber die Eigenschaft, dass sie Felder erzeugen, wenn Strom durch sie fließt. Die Signale können so auf benachbarte Kabel (siehe Bild rechts) einwirken und verursachen dadurch einen Störeffekt – der sogenannte Signal-Rauschabstand nimmt zu. Diesen Effekt nennt man „Übersprechen“. Beim Vectoring setzt man, vereinfacht gesagt, wie eine Art „Gegenschall“ ein und macht sich zunutze, dass zwei genau gegenläufige Wellen aufheben. Dazu muss eine spezielle Hardware im DSLAM-Kasten permanent die Leitung messtechnisch überwachen und die nötigen Gegensignale errechnen.

Test im Labor

An der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) führte der Breko-Verband jüngst einen Labortest mit Vectoring durch. Simuliert wurde praktisch eine typische Anordnung, wie sie bald in der Praxis zu finden sein wird. Seite A wurde mit handelsüblicher DSLAM-Hardware und Vectoring-Komponenten (Line-Cards) von Keymile bestückt. Auf Seite B des Versuches standen handelsübliche Modems, die Vectoring-fähig sind. Das erste überraschende Ergebnis war, dass auf einer Distanz von 800 Metern weit mehr Kabelbündel beschaltet werden konnten, um immer noch 50 MBit zu erreichen. Wegen des Überspreche-Effektes, setzt die Telekom die Grenze bisher bereits bei der Hälfte der Kabelbündel an. Es können also, ceteris paribus und dank Vectoring, theoretisch doppelt so viele Haushalte versorgt werden. Auch das sogenannte DPBO könne aktiviert werden, ohne dass die Datenrate unter 50 MBit sank. Dabei werden die VDSL-Signale gedämpft, um benachbarte Leitungen nicht zu stören, worüber z.B. ADSL aufgeschaltet ist.

Fazit

Im Ergebnis stellten die Forscher fest, dass durch Vectoring keine Einflüsse auf benachbarte Leitungen und andere Standards festzustellen sind, so dass „Vectoring in der Praxis wohl ohne nennenswerte Probleme eingesetzt werden kann.“, wie es Professor Obermann von der THM formulierte. Allerdings betonte Dr. Stephan Albers von Breko erneut, dass Vectoring zwar eine sinnvolle Ergänzung und Bereicherung im Breitbandausbau sei, aber nur bedingt. Es eigne sich nicht überall (meist nicht auf dem Land) und könne eher als Brückentechnik angesehen werden. Langfristig führt eben kein Weg an dem weit besseren, aber natürlich teurerem, FTTH vorbei.

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Quelle: Breko

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