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Jan 23 2013

 von: FxS

Nachdem seit über einem Jahrzehnt die Preise für die letzte Meile gefallen sind, verlangt die Deutsche Telekom nun eine deftige Erhöhung. Es würden mehr Gelder für die anstehenden Investitionen benötigt. Der Bonnern Konzern könnte dabei von positiven Signalen aus der EU und der Bundespolitik profitieren.

 

Zuletzt hatte 1999 das Entgelt für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) bei 12,98 Euro gelegen. Die Telekom kassiert die monatlich anfallende Gebühr für die Bereitstellung der Leitung, von der Vermittlungsstelle bis in die Wohnung des Kunden, von den alternativen Internet-Providern. Bei 9,5 Millionen vermieteten TAL ein lukratives Geschäft, dass jedoch von der Bundesnetzagentur (BNetzA) konsequent eingeschränkt und auf heute 10,08 Euro gedrückt wurde. Doch ab 01.07.2013 ist eine Änderung des Tarifes möglich, der dann, nach Wunsch der Telekom, 12,37 Euro betragen soll. Der Antrag liegt der BNetzA vor und führt bei Erfolg zu einer maximal denkbaren Laufzeit der neuen Gebühr bis einschließlich 2019.

Regulierung anpassen, Preise stabilisieren

Nach Ansicht der Telekom wurde bisher die allgemeine Preissteigerung außer acht gelassen. Zudem ermögliche es die Revision des Telekommunikationsgesetzes interne Kosten, wie beispielsweise Abfindungsprogramme, anzurechnen. Die EU-Kommissarin Neelie Kroes hatte bereits im Sommer 2012 eine „investitionsfreundlichere Regulierung“ ebenso zugesagt, wie eine langfristige Stabilität bei den Preisen für die TAL. Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom, sieht auch die BNetzA in der Pflicht: „Die Bundesnetzagentur sollte jetzt die Chance für eine investitionsfreundliche Regulierungspolitik nutzen. Wer Breitbandnetze massiv ausbaut, braucht Sicherheit darüber, dass die Infrastruktur nicht weiter entwertet wird.“

Fließen die Mehreinnahmen in den Flächenausbau?

Das kann als Wink mit dem Zaunpfahl verstanden werden. Denn die von der Politik gerne verkündete Vollversorgung der Bundesbürger mit Breitband, macht im internationalen Vergleich keine besonders herausragende Figur. Es gibt immer noch zahlreiche Stimmen, die von mittlerweile untragbaren Geschwindigkeiten von unter 1 MBit/s berichten. Doch hilft mehr Geld auch wirklich? Oder werden die Großstädte mit Glasfaser „vergoldet“, während auf dem platten Land die Daten dahin tröpfeln?

 

Jedenfalls hätte die Telekom auch bei den Kabelverzweigern gerne mehr Einnahmen. Der Kabelweg, von den grauen Kästen am Straßenrand bis in die Wohnung, soll künftig mit 8,80 Euro (bisher 7,17 Euro) vergütet werden. Die BNetzA muss also genau abwägen, ob Kunden und Mitbewerber durch die neuen Tarif-Wünsche nicht unverhältnismäßig leiden. Bislang wurden Erhöhungen der TAL-Gebühr abgelehnt, diesmal könnte die politische Stimmung zu einem Umdenken führen.

 

Quelle: Deutsche Telekom

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