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Apr 03 2013

 von: FxS

Während die Deutsche Telekom in verhältnismäßig bescheidenem Umfang triumphiert, beschwört Vodafone den alten Geist der Monopolisierung. Die Begründung der Bundesnetzagentur lässt jedoch auf eine ausgewogene Entscheidung schließen. Wie sieht der goldene Mittelweg aus und welche Konsequenzen hat dieser für den Endverbraucher?

 

Die Finanzplaner bei der Telekom können erst einmal durchatmen. Der jahrelange Abwärtstrend bei Teilnehmeranschlussleitung (TAL), umgangssprachlich auch „letzte Meile“ genannt, konnte gestoppt werden. Zwar hatte die Telekom nach einer eigenen Bedarfsermittlung 12,37 Euro verlangt, aber die nun vorgesehenen 10,19 Euro (aktuell: 10,08 Euro) können dennoch als Achtungserfolg angesehen werden. Für Thomas Ellerbeck, Geschäftsführer bei Vodafone Deutschland, ist dies Anlass genug, die Bundesnetzagentur (BNetzA) zu rügen: „Die Bundesnetzagentur zementiert das Telekom-Monopol im Festnetzbereich, statt es mutig und im Sinne der Verbraucher abzubauen.“

Verhinderung von Wettbewerb und Investitionen?

Dabei betont Ellerbeck besonders, dass gegen den europäischen Trend gearbeitet würde. Dort wird ein TAL-Preis von unter zehn Euro anvisiert. In zahlreichen EU-Ländern seien die Preise bereits deutlich unter dem deutschen Niveau. Die vom Steuerzahler finanzierte und längst abgeschriebene Infrastruktur, würde so zu einem wettbewerbs- und investitionsfeindlichen Vorteil der Telekom. Quasi die gegenseitige Position bezieht Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, der von einem „sorgfältigen“ und „transparenten“ Genehmigungsverfahren spricht. Es wurden die vorherrschenden Wiederbeschaffungskosten als Basis der Berechnungen benutzt. Nur so könnten erfahrungsgemäß die verlockendsten Anreize für Investitionen gesetzt werden: „Zu niedrige Preise würden bereits getätigte Investitionen entwerten sowie neue beeinträchtigen und damit den Regulierungszielen zuwider laufen.“

 

Außerdem wurde der Zugang zum Kabelverzweiger (KVz) günstiger. Aus 7,17 Euro sind jetzt 6,79 Euro geworden. Damit sollen die Wettbewerber dazu gebracht werden „Kabelverzweiger zu erschließen und damit den Breitbandausbau in Deutschland weiter mit voranzutreiben.“ Eine Laufzeit der Entgelte von drei Jahren, anstatt der bisherigen zwei Jahre, soll zudem die von vielen Telekommunikationsunternehmen geforderte Planungssicherheit fördern.

Die Bundesnetzagentur bevorzugt einen flächigen Ausbau

Die Verteuerung der letzten Meile begründet die BNetzA im Detail mit den gestiegenen Kosten für Tiefbauarbeiten und Kupferkabel. Neben diesen beiden elementaren Faktoren, spielen auch kupferbasierte Anschlüsse immer seltener eine Rolle – wodurch die Stückkosten steigen. Es wird davon ausgegangen, dass vor allem KVz mit Glasfaser erschlossen werden, wobei die letzte Meile infolgedessen noch eine Weile von Kupfer dominiert wird. Die Strategie der BNetzA präferiert also eindeutig den günstigeren und schnelleren Weg zentrale Knotenpunkte zu aktualisieren, als jeden Haushalt einzeln zu modernisieren. Das letzte Wort über die Freigabe der neuen Gebühren hat die EU-Kommission. Gibt es hier keine Probleme, werden sie zum 1. Juli 2013 aktiv.

 

Quellen: Bundesnetzagentur, Vodafone Deutschland

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