Laut der Breitbandinitiative der Bundesregierung, soll schnelles Internet flächendeckend, auch in ländlichen Regionen so bald wie möglich zur Verfügung stehen. Doch die Telekom möchte nun weniger in den Ausbau investieren als bisher angedacht. Das Ziel, bis 2014, Dreiviertel der deutschen Haushalte mit mindestens 50 Mbit/s-Leitungen zu versorgen ist in Gefahr.
Breitbandinitiative könnte scheitern
“Die Breitbandinitiative der Bundesregierung wird kläglich scheitern, wenn die Politik ihre Strategie nicht grundsätzlich ändert.“ Dies behauptet zumindest der Telekom-Chefanalyst des Privatbankhauses Sal. Oppenheim: Frank A. Rothauge, in seinem Abschlussvortrag auf der 15. Handelsblatt Jahrestagung „Telekommarkt Europa“. Drohende Worte, die da aus der Konzernzentrale nach außen dringen. Schließlich gilt der Konzern als der schwergewichtigste Investor in Deutschland auf dem Breitbandmarkt.
Deutsche Telekom reduziert Investitionen
Einen Grund dafür sieht Rothauge in der schlechten Refinanzierbarkeit des VDSL-Netz-Ausbaus. Die Kunden sind anscheinend nicht gewillt, die Mehrkosten für Verbindungen über 16 Mbit/s zu bezahlen. Somit könne der Finanzchef der Telekom Tim Höttges sein Free Cash Flow Ziel von 7 Mrd. Euro nicht erreichen, ohne die Investitionen zurückzufahren. Die Konkurrenten der Telekom müssen für den Zugang zur „letzten Meile“ (letzter Leitungsabschnitt zum Kunden) Entgelte an die Deutsche Telekom entrichten. Trotzdem lohnt sich für sie eine Finanzierung mit Ihrem Eigenkapital für den Ausbau eines eigenen Netzes nicht, weil es sich auch hier nicht rentieren würde.
KfW-Kredite für Telekom Wettbewerber
Als Lösung der Misere schlägt Rothauge eine gezielte Förderung für Glasfaser-Projekte durch zinsgünstige Kredite von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für die Telekom-Wettbewerber vor. Dadurch würde der infrastrukturbasierte Wettbewerb wieder angekurbelt, da dann auch die Telekom dazu gezwungen sei zu investieren um nicht ihre Kunden zu verlieren und die bisherige Stellung am Markt zu behalten. „Die Telekom wird deshalb nur weiter in Breitband investieren, wenn die Wettbewerber sie über den eigenen Ausbau dazu zwingen“, so Rothauge.
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