Anfang August stellte die DT einen Entgeltantrag für die heiß diskutierten VDSL-Vorleistungen. Dieser wurde nun von der Bundesnetzagentur abgelehnt. Die Wettbewerber begrüßen die Entscheidung und hoffen jetzt auf einen fairen Zugang zu den VDSL-Netzen.
Verhandlungen zwischen beiden Parteien immer wieder erfolglos
In der Vergangenheit scheiterten Verhandlungen über die VDSL-Vorleistungsprodukte zwischen der Telekom und ihren Konkurrenten immer wieder an Details. Die Wettbewerber brauchen die Vorleistungen, wie z.B. Zugang zu den Leerrohren und Kabelverzweigern, um auch ein eigenes VDSL-Netz aufbauen zu können. Die DT verlangte dafür aber Entgelte, die die Wettbewerber als völlig überzogen ansahen. Der im August von der Telekom eingereichte Entgelteantrag bei der Bundesnetzagentur besiegelte dann endgültig das Scheitern der Verhandlungen.
Vertrauen für alle Marktteilnehmer und Investoren muss geschaffen werden
Doch der Plan des Rosa Riesen ist nicht aufgegangen. Denn der Antrag wurde nun vom Regulierer abgelehnt, weil die Leistungen nicht ausreichend beschrieben wurden. Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) ist froh, dass nun zunächst entschieden wird, um welche Leistungen es sich dreht und dann erst die Preise festgelegt werden. Über die nächsten Schritte äußert sich VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner: „Wir werden in einem geordneten Verfahren vor der Bundesnetzagentur technisch und wirtschaftlich sinnvolle Leistungspakete in einem Standardvertrag vereinbaren können. Bei der Preisfestsetzung wird es darauf ankommen, dass die Investitionen aller Unternehmen – selbstverständlich auch der Telekom – berücksichtigt werden. Da die Investitionen von der DTAG und den Wettbewerbsunternehmen etwa je zur Hälfte getragen werden, müssen wir Vertrauen für alle Marktteilnehmer und Investoren schaffen. Viele VATM-Mitglieder bauen selbst Breitbandnetze aus und sind in Zukunft sowohl Nachfrager als auch Anbieter solcher Netzzugänge.“
Planungssicherheit für Diensteanbieter
Grützner betont auch, dass man nun eine Planungssicherheit für die Diensteanbieter schaffen müsse. Es muss eine richtige Mischung zwischen Unternehmen die in neue Netze investieren und am Markt teilnehmenden Unternehmen, die innovative Dienstleistungen anbieten, geben. Nur dann „kann das Internet der Zukunft ein Erfolg für den Wirtschaftsstandort Deutschland werden“, so Grützner.
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