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Jul 17 2009

 von: MK

Die Deutsche Telekom forderte am Mittwoch in einer offiziellen Pressemitteilung ihre Wettbewerber zu mehr Initiative beim Breitbandausbau in Deutschland auf. Diese wiederum sehen die Aufforderung als unnötig an und behaupten die DTAG stehe alternativen Anbietern beim Ausbau sogar im Weg. Der schon lange andauernde Streit zwischen beiden Parteien scheint kein Ende zu nehmen.

Telekom fordert mehr Initiative von Wettbewerbern

Die Deutsche Telekom ließ am Mittwoch verlauten, dass sie bis 2010 zusätzlich 400 Gemeinden mit etwa 63000 Haushalten an das Breitbandnetz anschließen und auch weiterhin die Lücken in der Breitbandversorgung auffüllen möchte. Damit versuche man zwar die Breitbandstrategie der Bundesregierung, die bis 2010 alle Haushalte in Deutschland mit einem Breitbandanschluss versorgen möchte, zu erfüllen. Aber im Alleingang sei dies nicht möglich. Laut Niek Jan van Damme, Vorstand von T-Home, Sales & Service müssen die Wettbewerber ihr Engagement beim Schließen der „weißen Flecken“ deutlich verstärken. Die Telekom stämme alle Investitionen bisher allein. Außerdem seien die Konkurrenten bevorteilt durch Beschlüsse der Bundesnetzagentur über die Entgelte für den Zugang zur TAL (Wir berichteten).

VATM: Diese Aufforderung ist unnötig

Schon am selben Tag kam vom Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), der über 90 Konkurrenten der Telekom vertritt, eine Stellungnahme zu dieser Aufforderung. VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner erklärte: „Es bedarf keiner solchen Aufforderung der Telekom an die Wettbewerber, da diese bereits bis heute mehr als 1.800 unversorgte Gemeinden und Ortsteile meist per Funk schnell und effizient ins Netz gebracht haben und auch weiterhin auf dem Lande äußerst engagiert sind. Mit dieser Aufforderung und der Behauptung, nahezu allein die Investitionen beim Breitbandausbau auf dem Land zu tragen, verfolgt die DTAG strategische Ziele, die sie politisch durchzusetzen versucht.“ Bis Ende des Jahres sollen noch mehrere Hundert weitere Ortschaften mit einer schnellen Internetverbindung von alternativen Anbietern versorgt werden.

Telekom mit „Verweigerungshaltung“

Grützner behauptete sogar, dass die Telekom alternativen Anbietern beim Breitbandausbau im Weg steht. So gäbe die DT keine Auskünfte über ihre Ausbaupläne und verweigere die Herausgabe von wichtigen Informationen über mögliche Anschaltpunkte. Damit verunsichere man Bürgermeister und ausbauwillige Unternehmen und bremse die Ausbaugeschwindigkeit bei der Breitbandeversorgung. Zudem kritisierte die VATM, dass die Telekom gegen den Beschluss der Bundesnetzagentur, Schaltverteiler errichten zu müssen, klagen möchte. Auch sei es nach Meinung einiger Wettbewerbsunternehmen eine Taktik der Telekom gerade dann Ortschaften mit schnellem DSL zu versorgen, wenn einer ihrer Konkurrenten kurz vor einem Vertragsabschluss steht.

Interessen der Bürger sind wichtig

Der VATM-Geschäftsführer mahnte: „Die sehr wichtige Aufgabe der flächendeckenden Breitbandversorgung sollte nicht für politische Strategiespiele missbraucht werden. Den Forderungen der Telekom nach künstlich hohen Zugangspreisen und der Freistellung von Regulierung darf nicht gefolgt werden. Sie würden nicht dem Markt und den Bürgern, sondern nur den strategischen Interessen eines Unternehmens dienen.“

Weiterführendes

» Breitbandstrategie der Bundesregierung in Gefahr

Quellen:
» VATM
» Telekom Presse

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Eine Meinung “Debatte über Breitbandausbau nimmt kein Ende”
  1. DSL-Speedtest | Testen, wie schnell der Anschluss wirklich ist | billigberaten.biz says:

    […] Das ist aber ein Thema, bei dem es wohl keine schnellen Lösungen geben wird. Beim Thema Breitbandausbau wird derzeit eher […]

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