Gas und Strom kommt von den Stadtwerken, DSL vom Telekommunikationsprovider. So sind wir es gewohnt. Doch viele Stadtwerke betreiben seit Jahren Glasfasernetze oder planen nun offensichtlich den Ausbau, um neue Geschäftsfelder zu erschließen. Ein Gefahr für die TK-Unternehmen, wie z.B. die Telekom?
Idee nicht neu
Bereits vor fast genau 10 Jahren riefen die Energieversorger bereits einmal zum großen Sturm auf den Telekommunikationsmarkt. Mit DSL über die Stromleitung wollte man den Markt erobern. Schließlich führen die Stromleitungen in JEDEM Haushalt direkt zum Verbraucher und müssen nicht wie DSL-Leitungen erst verlegt werden. Doch die Technik erwies sich (leider) als sehr anfällig. Aus dem Plan wurde nicht wirklich etwas.
Jetzt mit Glasfaser
Daher plant man nun offensichtlich den „Angriff“ auf die etablierten Telekommunikationsprovider mit eigenen Glasfaserleitungen. Wie die Wirtschaftswoche aus einer Umfrage des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) erfahren haben will, haben bereits gut 100 Stadtwerke begonnen, konkrete Planungen aufzunehmen.
Neue Geschäftsfelder
Der Hintergrund scheint ohne weiteres offensichtlich. Man will neue Einnahmequellen erschließen. Der boomende Breitbandmarkt im Bereich von Highspeed-Internet per Kabel oder VDSL scheint wie gerufen. An Kapital für den Netzausbau wird es bestimmt auch nicht mangeln.
Gefahr oder Chance?
Für den Wirtschaftsstandort Deutschland wäre es mit Sicherheit nicht verkehrt, wenn die gesamte Netzstruktur weiter optimiert wird. Für die etablierten VDSL– und DSL-Anbieter, wie die Deutsche Telekom, sind solche Konkurrenten mit Sicherheit ein Dorn im Auge. Allerdings erstrecken sich die Ausbauradien der Stadtwerke meistens nur auf städtische Gebiete.
Fazit: Bis bzw. ob die Pläne überhaupt umgesetzt werden, geht wahrscheinlich noch viel Zeit ins Land. Bis dahin könnten die „Claims“ auf dem Breitbandmarkt für Highspeed-Internet bereits abgesteckt sein. Die Stadtwerke können dann maximal noch eine Randklientel bedienen. Es sei denn der Preis stimmt!
