Ist von DSL-Unterversorgten Regionen die Rede, fallen im nächsten Atemzug Begriffe wie Richtfunk, HSPA, oder neuerlich LTE. Von Internetzugängen über Satellit ist eher selten die Rede. Schließlich werden der Technologie vor allem hohe Anschaffungs- und Betriebskosten und vergleichsweise lange Latenzzeiten zur Last gelegt. Die Internetagentur Schott möchte Vorurteile ausräumen, und Nutzer von den Vorteilen der Technologie mit dem neuen Angebot SATSPEED überzeugen.
Bis zu 10 Mbit/s via Satellit
Wer bei DSL-Alternativen nur von UMTS, LTE und Richtfunk spricht, der hat eine wichtige Alternative vergessen: Internet via Satellit. So zumindest das Credo der Internetagentur Schott. Das oberfränkische Unternehmen möchte mit seinem Breitbandsystem SATSPEED satellitengestützte Breitbandsysteme noch interessanter machen. Bis zu 10 Mbit/s Download- und 4 Mbit/s Uploadgeschwindigkeit sollen mit SATSPEED möglich werden. Auf der weltgrößten Messe für Informationstechnik CeBIT soll das System in der kommenden Woche offiziell präsentiert werden.
Effizienz durch Mehrteilnehmeranlagen
Dem Argument der hohen Kosten gegenüber anderen Technologien tritt Schott mit „innovativen Mehrteilnehmeranlagen“ entgegen, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt. Möglich soll dies durch ein zentrales SATSPEED-Terminal beispielsweise pro Mehrfamilienhaus oder Wohnanlage werden – Also schnelle Internetanbindung mit nur einer Satellitenschüssel und Sende-/Empfangsanlage für mehr als nur einen Nutzer. Die Kosten splitten sich so logischerweise auf alle Teilnehmer auf.
KA-SAT macht’s möglich
Der notwendige extraterrestrische Verbindungsknoten, sprich der Satellit, ist bereits im All. Eutelsats KA-SAT soll die deutlich gesteigerten Geschwindigkeiten möglich machen. Der neue Satellit ist Teil des Tooway-Dienstes des Satellitenanbieters. Für Mai ist der offizielle Vermarktungsstart angesetzt. Damit soll erstmals Triple-Play via Satellit massentauglich und bezahlbar werden. Das heißt Internet, Internet-Telefonie und IPTV aus einer Hand. Der Zeitpunkt scheint günstig gewählt, schließlich endet 2012 die analoge TV-Ausstrahlung via Satellit – wer bisher auf diesem Weg zum Fernsehgenuss gekommen ist, könnte somit bei der ohnehin notwendigen Umstellung gleich auf SATSPEED umsteigen, empfiehlt auch Stephan Schott von der Internetagentur: „Eine Schüssel für alles – das spart Kosten und macht unabhängig von weiteren leitungsgebundenen Diensteanbietern“.
Internetzugang über Satellit – Technologie mit Zukunft?
Internetzugänge via Satellit führten bisher eher ein Schattendasein. Gründe sind die bereits zitierte hohe Latenzzeit und die vergleichsweise bisher eher mäßigen Übertragungsraten. Bei Satelliten-Internet wird in zwei gängige Varianten unterschieden. Variante 1: Die Ein-Weg-Satellitenverbindung. Hier erfolgt lediglich der Download per Sat-Schüssel, der Upload wird entweder über konventionelle Telefonleitungen (also Modem oder IDSN) abgewickelt, oder unter Benutzung bestehender Handynetze. Diese Version gilt als veraltet, da hier immer noch ein Telefonanschluss nötig ist, somit doppelte Kosten entstehen, keine vollkommene Mobilität gewährleistet ist, und außerdem extrem hohe Latenzzeiten anfallen. Von bis zu 700 ms ist die Rede – Modemverbindungen arbeiten mit etwa 150 ms, LTE mit unter 20 ms. Variante 2: Die Zwei-Wege-Satellitenverbindung. Hier wird Up- und Download per Satellit abgewickelt. Vorteile: Mobilität, keine Telefon- oder Handynetzanhängigkeit und geringere Latenzzeiten. SATSPEED wird über die zweite Variante realisiert. Genauer Start und Kosten werden wohl kommende Woche auf der CeBIT veröffentlicht. Wir bleiben für sie dran! Weitere Informationen finden sie unter eusanet.de/
Weiterführendes
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