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Apr 30 2013

 von: FxS

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Philipp Rösler, musste schon viel einstecken. Da bot sich mit dem Aufschrei um die Drossel-Pläne der Deutschen Telekom eine gute Gelegenheit, auch einmal auszuteilen. Doch der Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann denkt nicht daran, die Sache stillschweigend auszusitzen und antwortet.

 

Zwei Themen, die als Eckpunkte bei den Vorbehalten gegenüber den vorgesehen Volumenobergrenzen der Telekom dienen, sind die Netzneutralität und der freie Wettbewerb. Während die Netzneutralität beschreibt, dass kein auf Daten basierender Dienst bevorzugt behandelt werden darf (beispielsweise bei der Zugänglichkeit oder der Übertragungsgeschwindigkeit), müssen bei dem freien Wettbewerb alle Telekommunikations- und IT-Unternehmen die gleichen Chancen auf eine faire, wirtschaftliche Umsetzung ihrer Ziele haben. Obermann sieht die Umsetzung dieser grundlegenden Werte auch beim Einsatz der Drossel ab 2016 gewährleistet.

Zwei Zukunftsszenarien: Drossel oder Preiserhöhung

Es sei nicht sachgemäß, einen „Flatrate-Anspruch auf unbegrenztes Datenvolumen im Internet zu zementieren.” Ein Privatunternehmen wie die Telekom könne es sich nicht erlauben, bei einer rasant steigenden Nachfrage, mit einem Netzausbau über ihre finanziellen Grenzen zu gehen. Rein ökonomisch kann also die künftig benötigte Infrastruktur nicht erbracht werden. Daher gilt es quasi im Sinne der Kundengemeinschaft, eine Lösung für einen weiterhin reibungslosen Datenverkehr umzusetzen. Diese ist mit der Internetbremse gefunden, deren einzige Alternative eine flächendeckende Anhebung der Preise wäre.

 

Obermann beschreibt zur Erklärung die aktuelle Zusammensetzung der Kunden: 97 Prozent verbrauchen verhältnismäßig bescheidene 15 GB – 20 GB im Monat, die übrigen drei Prozent sind dabei für zehn bis 20 Mal größere Datenmengen verantwortlich. Nun muss allerdings noch der zuvor von der Telekom ins Spiel gebrachte Faktor vier in Betracht gezogen werden. Um diesen Wert soll in den nächsten drei Jahren der Datenverbrauch anschwellen. Die Schwerlast-Nutzer werden daher mit Volumenpaketen künftig besonders für den Ausbau in die Pflicht genommen.

Telekom-IPTV ein Sonderfall?

Eine ganz andere Baustelle sind hingegen die Folgen für IPTV. Während Entertain als Telekom-Produkt fein raus ist und nicht zum Volumenverbrauch beiträgt, gilt diese Ausnahme für konkurrierende Video-on-Demand Produkte nicht. Aber laut Obermann ist ja Entertain auch „kein typischer Internetdienst“ und hat somit anscheinend auch keine Wettbewerber, die benachteiligt werden könnten … Diese Ansicht dürfte noch für reichlich Gesprächsstoff sorgen, bei Rösler, seinem Ministerium und der Bundesnetzagentur. Aber vor allem bei der videoaffinen Netzgemeinde.

 

» hier der veröffentlichte Brief und Meinung Herrn Obermanns

 

Quelle: Telekom Deutschland

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