Die Problematik ist bekannt. Die DSL-Provider versprechen vollmundig, ein Klick genügt und schon surft man mit Highspeed-DSL durch das Netz und kann sein altes Modem verschrotten. Die Werbung sagt jedoch nicht, dass in vielen Gebieten kein DSL verfügbar ist. Besonders in ländlichen Gebieten wird sich so schnell nichts daran ändern.
Das heißt nicht automatisch, dass Sie auf High-Speed-Internet & günstige Telefonie verzichten müssen! Wir stellen Ihnen 5 Alternativen zu DSL vor, um dennoch in den Genuss einer schnellen Internetverbindung zu kommen.
Zu Beginn der DSL-Ära gab es die schnellen Internetanschlüsse fast ausschließlich von der Dt. Telekom. Lediglich Arcor (durch Vodafone übernommen) und QSC bildeten früher eine Ausnahme. Neue Akteure auf dem DSL-Markt, wie „1&1“, bedienten sich damals des T-DSL-Netzes und traten zunächst nur als sogenannte Reseller (Weiterverkäufer) auf. Erst Mitte 2007 bot 1&1, aufgrund der vermehrten Nachfrage nach Komplettpaketen aus Telefon und Internet, auch entkoppelte Tarife an, bei denen ein T-Net-Telefonanschluss nicht mehr nötig war. Zahlreiche Anbieter folgten dem Beispiel. Mittlerweile verfügen fast alle deutschen DSL-Anbieter über ein eigenes Netz oder nutzen das Netz eines Dritten Unternehmens. Damit können die Internetprovider ihren Kunden Telekom-unabhängige Komplettangebote bieten.
Doch was hat dies mit der Verfügbarkeitssituation zu tun? Ganz einfach! Vor diesem Hintergrund ergibt sich für Sie die Chance, dass Sie zwar keinen DSL-Anschluss, basierend auf Leitungen der Telekom erhalten können, wohl aber von einem anderen Telekommunikationsanbieter, der Leitungen in Ihrem Gebiet besitzt. Bei folgenden Anbietern können Sie zusätzlich eine DSL-Prüfung auf der Homepage durchführen. Vielleicht haben Sie Glück! Hier geht’s zu 1und1, O2 und Vodafone. Zudem wären da noch die Kabelanbieter (siehe 2). Internet über Kabel ist vollkommen unabhängig vom Telefon- und DSL-Netz. Denn bei dieser Zugangsvariante kommen die Leitungsnetze der Kabelprovider zum Einsatz.
Die großen Kabelunternehmen verfügen über ein eigenes Leitungsnetz. Das heißt: Auch wenn bei Ihnen wegen fehlender Verfügbarkeit von DSL, seitens der Deutschen Telekom oder anderer Unternehmen, DSL nicht möglich ist, so besteht die Option von Highspeed-Internet über einen Kabelanbieter. Deren Angebote werden immer beliebter. Immer mehr Neukunden entscheiden sich für eine Kabellösung, anstatt für DSL. 2005 basierten gerade mal 1.9 % der neuen Internetzugänge auf einem Kabelanschluss. Ende 2016 betrug der Anteil bereits über 20 Prozent - Tendenz steigend. Denn sowohl Leistung, als auch Preis können sich sehen lassen. Und während die DSL-Anbieter lediglich Geschwindigkeiten von bis zu 16 Mbit/s (per VDSL bis 100) bieten können, rüsten die Kabelprovider die Netze bereits im dreistelligen Bereich aus. 400 MBit/s und mehr sind lokal bereits möglich.
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Der größte Vorteil liegt darin, dass diese Alternative bedingungslos überall funktioniert, wenn kein DSL über den üblichen Weg möglich ist. DSL via Satellit ist also besonders für ländliche Gebiete die passende bzw. unter Umständen sogar die einzige Option. Denn dort ist in der Regel auch kein Internet per Kabel (siehe Alternative 2) verfügbar. Einzig LTE (siehe folgender Punkt), könnte noch eine möglicher Ausweg sein. Nachteilig an der Satellitenlösung ist, dass nicht jeder am Haus eine Schüssel anbringen kann und der vergleichsweise hohe Preis. Denn neben der Grundgebühr, müssen noch Kosten für die Hardware (SAT-Schüssel etc.) eingerechnet werden. Wer allerdings nicht mehr Jahre warten will, findet hier eine schnelle und vergleichsweise komfortable Lösung! » Anbieter und Details zu DSL via Satellit
Internet über (Mobil-)Funknetze erfreut sich allgemein immer größerer Beliebtheit. Jeder 4. surft schon mobil im Internet (Quelle Bitkom). Tendenz auch hier stark steigend. Die Netztechniken für das mobile Internet heißen UMTS, HSPA und LTE. Letztere sorgt seit 2012 unterwegs für Geschwindigkeiten von mittlerweile bis zu 300 Mbit/s. Zirka 2018 rechnen wir mit einer nahezu flächendeckenden Versorgung der 4G-Technik in Deutschland. Aber auch in ländlichen Regionen, wo es bisher kein DSL gibt, können Verbraucher dank LTE endlich schnelles Internet erhalten. Bei Vodafone und der Deutsche Telekom gibt es derartige "DSL-Ersatz-Tarife" mit bis zu 100 MBit/s, optional auch inklusive Festnetzflatrate. Vodafone und die Telekom erreichten Anfang 2017 schon rund 90 Prozent der Haushalte mit LTE-Funk. Mehr zu LTE von der Telekom und von Vodafone.
Große Hoffnung steckte man vor einigen Jahren in der Wimax-Technologie. Bei Wimax handelt es sich um eine Funknetztechnik für schnelles Internet, die über größere Distanzen nutzbar ist. Unter Praxisbedingungen geht man von einer effektiven Reichweite von 2-3 km aus. Unter labortypischen Idealbedingungen sogar bis 50 km. Lizenzen für kommerzielle Wimax-Anbieter wurden bereits im Dezember 2006 vergeben. Seitdem bieten einige Unternehmen Breitbandinternet über Wixmax an. Z.B. die „Deutsche Breitband Dienste GmbH“ (DBD). Letztere vertreibt Wimax-basierende Internetzugänge in immer mehr Orten. Internetzugänge für ländliche Gebiete werden unter der Marke "DSLonair" angeboten - immerhin bis zu 31-facher ISDN-Geschwindigkeit.
Mittlerweile werden der Wimax-Technik jedoch kaum noch große Zukunftsperspektiven eingeräumt. Stattdessen verspricht seit 2012 LTE (Long Term Evolution) endlich die Lösung für den ländlichen Raum. Mit den Frequenzen aus der Digitalen Dividende (um 800 Mhz) werden vor allem Gebiete versorgt, die unzureichend mit schnellem Internet ausgestattet sind. Mit Highspeed-Internet! LTE leistet dort einiges - Zugänge mit 50 bis zu 100 Mbit/s sind in vielen Regionen schon möglich. Ein Vielfaches der Leistung schneller DSL-Zugänge also. Seit Anfang 2011 sind die ersten LTE-Angebote verfügbar. LTE ist übrigens ein wichtiger Teil der Breitbandinitiative der Bundesregierung. Bis 2018 sollen 3/4 aller deutschen Haushalte superschnelle Zugänge mit mindestens 50 Mbit/s nutzen können.
Wer will bei den Preisen für DSL heutzutage schon noch eine halbe Minute oder mehr warten, bis eine schicke Internetseite fertig geladen wurde!? Angebote wie Youtube, IPTV, Web-TV sowie Onlineshopping, locken außerdem immer mehr ins Netz. Aber es geht um mehr als nur Spass und Trends!
Der letzte Breitbandatlas 2012[?] zeichnet nach wie vor ein eher düsteres Bild. Zumindest was die Schere zwischen Stadt und Land betrifft. Hinsichtlich der möglichen Datenraten liegen Welten zwischen beiden Räumen.
Quelle: Breitbandatlas BMWi 2012 Seite 8
Immerhin: In den folgenden Jahren sollen zahlreiche Projekte und Investitionen die Verfügbarkeitslage in Deutschland deutlich verbessern. Im Zuge eines Konjunkturpaketes der Bundesregierung von mehreren Milliarden Euro, fördert der Staat den breitflächigen Ausbau. Auch in ländlichen Gebieten [Details]. Eine noch elementarere Schlüsselrolle soll seit 2011 auch das bereits erwähnte "LTE" spielen. Die Technik erreicht schon über 60 Prozent der Haushalte mit Breitband-Internet und verspricht einen adäquaten DSL-Ersatz. Mit dem gesamten Spektrum der Maßnahmen könnte die Zahl der Flecken, in denen kein DSL anliegt, deutlich reduziert werden. Weitere Informationen zum Thema unter Kein-DSL.de