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Sep 20 2013

 von: FxS

Die Standardisierung in der Europäischen Union sorgt immer wieder für Streit. Nicht immer bekommt der Verbraucher die Folgen so deutlich mit, wie bei der Abschaffung der Glühbirne. Eine geplante Regelung zur Breitbandversorgung könnte der Deutsche Telekom unverhältnismäßig in die Hände spielen.

 

Laut der EU soll es in Zukunft in Europa ein einheitliches Breitband-Vorleistungsprodukt geben. Das Problem liegt in der Ausgestaltung auf der Grundlage von Ethernet-Bitstrom. Dadurch wird der Zugang virtuell, die physikalische Entbündelung könnte abgeschafft werden. Der Einfluss der Unternehmen auf die Gestaltung des Internetzugangs wird stark eingeschränkt, wie der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) befürchtet.

BREKO: Vielfalt muss erhalten bleiben

Denn wenn der Zugriff auf die tatsächlich verlegte Leitung entfällt, sind keine individuellen Anpassungen mehr, wie eine größere Bandbreite, eine stabilere Verbindungsqualität, Zusatzoptionen oder ein flexibler Endkundenpreis, möglich. Bisher können in Deutschland die Wettbewerber der Telekom die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) buchen. Über den Hauptverteiler oder die Kabelverzweiger ist dann eine weitere Bearbeitung der Infrastruktur möglich. Der BREKO lehnt den virtuellen Zugang nicht kategorisch ab und sieht darin eine sinnvolle Ergänzung, die jedoch das bisherige Zugangsmodell nicht ersetzen kann. Stephan Albers, Geschäftsführer BREKO, erklärt: „Wir wollen keine Gleichmacherei, sondern Vielfalt auf dem Breitband-Markt mit vielen unterschiedlichen Angeboten.“

Entscheidung bis Mai 2014

Die Vorstellungen der EU seien noch recht nebulös. So ist ungeklärt, wo der Zugangspunkt für das einheitliche Bitstrom-Produkt liegen wird. Würde der Hauptverteiler festgelegt, wird alle „dahinter“ von den Telekom-Wettbewerbern installierte Technik, wie Glasfaserleitungen, für diese wertlos. Die Initiative wird nun beim Bundeswirtschaftsministerium gesehen, das mit den Mechanismen des deutschen Telekommunikationsmarktes vertraut sei und daher im Ministerrat eingreifen soll. Nach dem Willen der Vizepräsidentin der EU-Kommission, Neelie Kroes, wird der Vorschlag zur Breitband-Verordnung noch vor Juni 2014 verabschiedet.

 

Quelle: BREKO

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