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Feb 15 2013

 von: FxS

Mit LTE existiert ein leistungsfähiges Substitut für kabelgebundene Breitbandanschlüsse. Das hat auch die Regierung anerkannt und den Providern eine Versorgung in der Fläche abgerungen. Doch zunehmend fühlen sich die Anbieter von staatlicher Seite im weiteren Ausbau der drahtlosen Datenautobahn behindert.

 

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) dient als Sprachrohr führender Telekommunikationsunternehmen. In dieser Funktion formuliert er eine Reihe von Problemen, die sich LTE-Anbieter bei der Breitbandversorgung gegenüber sehen. Zusammengefasst drückt der Schuh zurzeit gleich an drei Stellen: sinkende Einnahmen durch regulatorische Entscheidungen, stutzen die für den Ausbau benötigten Investitionssummen, ein Antragsstau bei der Bundesnetzagentur verschleppt die Aktivierung neuer Sendeanlagen und eine anstehende Frequenzvergabe erschwert die langfristige Planung.

Widersprechende Signale von staatlicher Seite?

Das Geschäft mit mobiler Datenübertragung sorgt in 2013 rund um den Globus für einen Umsatz von 288 Milliarden Euro. Bei den Smartphones werden in Deutschland bereits 44 Prozent der Einnahmen mit Daten erzielt, die Überholung der Sprachtelefonie ist absehbar, wie Jens Schulte-Bockum vom BITKOM-Präsidium erklärt: „Der Wachstumstrend bei den mobilen Datendiensten wird sich in Zukunft noch weiter beschleunigen.“ Da wird es als Rückschlag gewertet, wenn für die ohnehin unter Bedeutungsverlust leidenden Sprachdienste weniger Weiterleitungsgebühren verlangt werden dürfen.

 

Die Gebühren wurden Ende 2012 halbiert. Ein Vorgang, der zwei Jahre zuvor ebenfalls schon erfolgt war. Schulte-Bockum verweist auf die Folgen für LTE: „Den Telekommunikationsanbietern werden von staatlicher Seite immer wieder kurzfristig Mittel entzogen, die für Investitionen in Netzausbau und -qualität dringend benötigt würden.“ Es sei gewissermaßen ein Schuss ins eigene Bein, die selbstgesetzten Ziele der Breitbandstrategie so zu sabotieren.

Sorgen um anstehende Frequenzvergabe

Eine andere Baustelle in eine langwierige Verzögerung des LTE-Ausbaus durch fehlende Genehmigungen. Auch wenn die Bundesnetzagentur mittlerweile am Aufholen ist, sitzt der Stachel in der Branche noch tief. Die 7000 abzuarbeitenden Anträge lassen Schulte-Bockum rügen: „Wir könnten beim Ausbau der mobilen High-Speed-Netze erheblich weiter sein, wenn die Regulierungsbehörde ihre Hausaufgaben gemacht hätte. Die Unternehmen haben bereits vor der Frequenzauktion im Jahre 2010 auf den drohenden Engpass hingewiesen.“

 

Doch der aktuellste Krisenherd sind auslaufende Lizenzen für GSM- und UMTS-Frequenzen. Hier sei ein Poker der Regierung um die höchsten Gebote nicht angebracht, sagt Schulte-Bockum: „Wir brauchen Planungssicherheit, die Telekommunikationsanbieter denken für die Frequenz-Refinanzierung in Zeiträumen von rund 15 Jahren.“ Ein Gesamtkonzept sei hier nötig, das keine Aufspaltung der Frequenzbereiche erlaubt. Denn nur so könnte der LTE-Ausbau kosteneffizient und zügig vorangetrieben werden. Derzeit wird von staatlicher Seite das weitere Vorgehen geprüft.

 

Quelle: BITKOM

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