Knapp einen Monat nach der Eröffnung der Vectoring-Liste wird Kritik gegenüber dieser laut. Zudem wird der beworbene flächendeckende Ausbau der Telekom ebenfalls stark kritisiert.
Nichteinhaltung der Fristen
Was anfangs so einfach und strukturiert klang, entwickelt sich momentan zum Geduldsspiel. Das dürfte vor allem die Mitbewerber der Telekom ärgern. Diese warten nämlich nun schon seit Beginn der Vectoring-Liste auf eine Bestätigung von Seiten der Telekom. Zwar war besonders in der Anfangsphase mit Verzögerungen zu rechnen, doch hat man nicht vermutet, dass die Bearbeitung so viel Zeit in Anspruch nehmen wird. War am Anfang noch von wenigen Tagen Bearbeitungszeit die Rede, so müssen viele Betreiber nun schon mehrere Wochen auf ihre Bestätigung warten. Aktuell seien gerade mal 20% der Anfragen bearbeitet. Ziel ist es, und so sehen es auch die Regularien vor, dass bis Ende des Monats August 2014 auch die restlichen 80% der Anfragen bearbeitet werden.
Rechtfertigung der Telekom
Die Telekom macht aus ihrer Sicht alles, um die Fristen zu halten. Ein Sprecher der Telekom berichtet, dass sie bereits 50% mehr Personal zur Bearbeitung beschäftigen als eigentlich vorgesehen war. Neben der hohen Anzahl der Anfragen, wird der Prozess zusätzlich durch fehlerhafte Anfragen ausgebremst. Die Telekom versucht bis 27. August 2014 alle Rückmeldungen zu geben.
Kritik am Ausbauplan der Telekom
Neben der Kritik an der Nichteinhaltung der Fristen, muss sich die Telekom weiterhin der Kritik am „flächendeckenden“ Netzausbau stellen. Einige Mitbewerber der Telekom halten es für inkorrekt, mit einem flächendeckenden Ausbau in Städten zu werben, in denen man nicht Zugriff auf alle Kabelverzweiger besitzt. Nach der Vectoring-Technologie kann immer nur ein Betreiber einen KVZ verwalten. Das bedeutet, dass ein flächendeckender Ausbau der Telekom vielerorts in dem Sinne nicht möglich ist.
Telekom weist Vorwürfe zurück
Die Kritik findet auf Seiten der Telekom nur wenig Beachtung. Man wolle auf das Ergebnis der Vectoring-Liste warten. Außerdem spielt die Telekom mit dem Gedanken, Vectoring-Vorleistungen von Mitbewerbern zu beziehen, welche es ermöglichen würden, dass ein ganzes Ortsnetz aus einer Hand vermarktet werden kann, ohne es selbst technisch erschlossen zu haben. Fraglich bleibt dabei trotzdem, ob der beworbene Ausdruck „flächendeckende Ausbau“ richtig gewählt ist.