Welche DSL-Geschwindigkeit passt zu mir?

Eine detaillierte Beratung zur Wahl der Geschwindigkeit


Die meisten Internet-Provider offerieren Tarife mit mindestens vier verschiedenen Geschwindigkeiten. Diese variieren, je nach Breitbandtechnik, von ca. 16 MBit/s bis über 1000 MBit/s (Gigabit). Es gibt also große Unterschiede! Bei DSL-Tarifen ist zurzeit DSL 16 populär, bei VDSL sogar 50-250 MBit/s. Kabel- und Glasfaseranschlüsse bringen es sogar auf 500 bis 2000 MBit/s. Doch was meinen diese Zahlen und welche Geschwindigkeit ist für mich ideal? Die Antwort auf diese und weitere Fragen wollen wir im folgenden Ratgeber beantworten.


Viele Anwender haben Schwierigkeiten, sich von den Maßeinheiten X Kbit/s oder X Mbit/s eine Vorstellung zu machen. Wir helfen Ihnen dabei!

So misst man die Leistungsfähigkeit von Internetanschlüssen...

Die Zahlen geben die beim jeweiligen Anschluss theoretisch, maximal erreichbare Übertragungsgeschwindigkeit an. Also wie viele Daten je Zeiteinheit auf einmal übermittelt werden können. Als Maßeinheit wird heute meist das kürzere "MBit/s" statt „KBit/s“ – gesprochen Kilobit pro Sekunde - verwendet. Desto größer die Zahl, desto mehr Daten können also je Sekunde ausgetauscht werden und desto schneller ist z.B. eine Internetseite geladen bzw. eine Datei auf Ihren Computer übertragen. Bei der kürzeren Einheit „MBit/s“ – gesprochen Megabit je Sekunde - gilt zum Beispiel. 6 MBit/s entsprechen also 6000 KBit/s - also dem 1000sten Teil (eigentlich 1024).


Desto schneller, desto besser!?

DSL-Speed. So schnell sollte Internet sein...
Pauschal stimmt diese einfache Formel natürlich. Aber so, wie nicht jeder unbedingt ein Auto mit 500 PS benötigt, so sind 1000 MBit/s (oder mehr) auch nicht für alle Internetnutzer eine unabdingbare Notwendigkeit. Je nach bevorzugtem Einsatzzweck des Internetanschlusses, gibt es Empfehlungen für die ideale Geschwindigkeit. Denn: Wer seinen Bedarf richtig erkennt, spart Geld! Je schneller desto teurer sind Internetflatrates leider auch. Allerdings sind die Preisdifferenzen heute bei weitem nicht mehr so groß, wie noch vor 2-3 Jahren.


eingesetzte Technik bestimmt die Leistung

Die Zeiten, in denen DSL die ultimative Technik für einen Breitbandinternetzugang mit Flatrate und Telefon war, sind längst vorbei! Die Leistungsfähigkeit von Kabel- oder Glasfaser-Internet, fängt meist gerade da erst an, wo (V)DSL schon längst aufgeben muss. Nämlich bei rund 16 MBit/s (DSL) bzw. 250 MBit/s (VDSL). Höhere Werte als 16 MBit/s erlaubt die DSL-Spezifikation nicht. Daher sind diese Zugänge heute nur noch für Gelegenheitsnutzer geeignet. Denn mit der geringen Datenrate können nicht mehr alle Internetdienste vollumfänglich genutzt werden (dazu später mehr).

Wer mehr Leistung will, muss also zu echten Highspeedtechniken, wie Kabel, VDSL oder vor allem FTTH (Glasfaser) greifen. Kabel und Glasfaser erlauben momentan Downloadgeschwindigkeiten von maximal 50-2000 MBit/s. Auch der Upload von Dateien geht wesentlich schneller. Bis zum Faktor 200 (200 MBit/s) gegenüber DSL16000 mit rund 1 MBit/s im Upload. Wichtig insbesondere beim Versenden von Bildern oder Videos an Freunde oder zum einpflegen solcher bei sozialen Netzwerken, wie Facebook.

mehr Power mit Glasfaser-Internet

Angeboten wird Glasfaser-Internet momentan von diesen Anbietern - vor allem der Deutschen Telekom. Mehr hier auf der Homepage unter www.telekom.de/glasfaser.


Aspekte zur Wahl der richtigen Geschwindigkeit sind:

- Verfügbarkeit in Ihrem Wohngebiet bzw. Wohnorthier Verfügbarkeit testen

- Preisunabhängigen Anbieter- und Preisvergleich starten

- Zukunftssicherheit → wir empfehlen für die nächsten 3 - 5 Jahre mindestens 100 MBit/s

- Anwendungsabsichten → siehe folgende Entscheidungsmatrix



Die Geschwindigkeitsmatrix – Anwendungsmöglichkeiten je Geschwindigkeit

Anwendung // MBit je Senkunde    6       16      50       100       250       500       1000      
Surfen möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
E-Mails gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
Internettelefonie gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
Streaming in minderer SD-Qualität gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
Streaming in minderer HD-Qualität möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
Streaming in minderer 4K-Qualität nicht möglich nicht möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
IPTV** in SD (normal) nicht möglich möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
IPTV** in HD nicht möglich möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
IPTV** in HD mit 1 Fernseher nicht möglich möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
IPTV** in HD mit >= 2 Fernseher nicht möglich möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
große Dateien senden (Fotos etc.) möglich, aber langsam möglich, aber langsam möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
mehr als 2 Internetnutzer im Haushalt möglich, aber langsam möglich, aber langsam möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
mehr als 4 Internetnutzer im Haushalt möglich, aber langsam möglich, aber langsam möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
Internetspiele im Team möglich, aber langsam möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
Cloud Dienste nutzen möglich, aber langsam möglich, aber langsam möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
häufig größere Downloads möglich, aber langsam möglich, aber langsam möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich


* TV am PC über Internet z.B. Youtube
** echtes TV via Internet - z.B. von der Deutschen Telekom oder Vodafone


gut möglich
möglich, aber langsam
nicht möglich
  möglich
  nicht empfohlen
  nicht möglich



Um über das Internet in guter Qualität fernsehen (IPTV oder Streaming) zu können, benötigt man mindestens 16 MBit/s. Für 4K Ultra-HD sind sogar 20-25 MBit/s oder mehr dringend zu empfehlen. Echte Anwendungsmöglichkeiten für Geschwindigkeiten jenseits der 250 MBit-Marke -außer schnelle Downloads und mehrere Streams gleichzeitig- sind bisher noch rar. Unser Preis/Leistungstipp daher: Eine Doppelflat um die 250 MBit/s per VDSL oder Kabel.



Bandbreite und mögliche Bildqualität mit "Streaming TV" oder "IPTV"

Bildqualität 16 MBit/s 50 MBit/s 100 MBit/s 250 MBit/s >= 500 MBit/s
SD-Qualität gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
HD-Qualität möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
Hi-Res 4K Qualität nicht möglich gut möglich gut möglich gut möglich gut möglich
Hi-Res 8K-Qualität nicht möglich möglich, aber langsam gut möglich gut möglich gut möglich
mehrere Endgeräte
gleichzteitig
nicht möglich möglich, aber langsam möglich, aber langsam gut möglich gut möglich
(vorausgesetzt die maximal verfügbare Bandbreite wird auch annähernd erreicht)


„Echte Geschwindigkeit“ – zwischen Prospekt und Wirklichkeit

Servertechniker

Techniker prüft Leitungsqualität - gerade bei DSL ist d. oft schlecht

Wie der eine oder andere vielleicht schon gehört hat, klaffen zwischen den Prospektangeboten der Internetprovider und der Wirklichkeit teils große Lücken. Nicht selten kommt es vor, dass ein Kunde z.B. VDSL 100 bestellt und sich dann wundert, dass nur z.B. 70 MBit/s als tatsächliche Leistung im Durchschnitt ankommen.

Die Ursache ist leider technischer Natur. Es gibt zahlreiche Faktoren, die Einfluss darauf haben, mit wie viel Geschwindigkeit der Kunde letztendlich rechnen kann. Da wären die Leitungslänge zum nächsten DSLAM zu nennen. Zudem deren Qualität, störende Umweltfaktoren und vieles mehr.

Theoretisch müsste also der DSL-Anbieter für jeden Kunden eine Messung durchführen um eine definitive Aussage treffen zu können, ob z.B. VDSL 50 möglich ist oder nur die 16 MBit/s. Da dies recht aufwändig ist, behelfen sich die Anbieter oft mit dem Passus „bis zu ...“. Einzig bei echten Glasfaseranschlüssen weicht die Leistung kaum mehr als 10 Prozent ab, da diese nicht den beschriebenen physikalischen Nachteilen unterliegen.

Lange Zeit gab es hier kaum eine Handhabe seitens der Kunden und es blieb nichts weiter übrig, als die Mindestvertragslaufzeit abzuwarten. Doch mittlerweile (seit Dezember 2021) haben Verbraucher gestärkte Rechte, wenn der Internetanschluss deutlich langsamer als versprochen ist. Die Verbraucherzentrale rät dann eine Breitbandmessung vorzunehmen und zu dokumentieren. Mehr dazu hier.

Allerdings ist nicht immer gleich der Anbieter schuld! Schließen Sie in jedem Fall technische Ursachen aus, die in Ihrem Netzwerk beheimatet sein können. In Frage kommen da zig Faktoren. Wie z.B. zu alter oder falsch eingerichteter WLAN-Router. Zu alte oder defekte LAN-Kabel oder Flaschenhälse direkt am Computer (Hardware, Software). Denn auch Antivierenprogramme können die Ergebnisse der Speedtests teils stark verzerren oder negativ beeinflussen. Und das WLAN-Signal sollte auch nicht durch bauliche Gegebenheiten gestört werden und vieles mehr!

Fazit: Neue Breitbandtechniken liefern die versprochenen Datenraten

Während es bei DSL und VDSL zu den beschriebenen Effekten kommen kann, sind Kabel- und Glasfaserkunden davon weitestgehend verschont. Hier kann man relativ sicher sein, dass bei einer Buchung samt Zusage für einen Tarif mit 500 MBit/s auch 450-500 MBit/s (Plusminus ein paar Prozentpunkte) ankommen. Wer auf „Nummer Sicher“ gehen will, greift also zum Angebot eines Kabelanbieters oder Glasfaser falls schon verfügbar.


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